02.12.2022
„Für Politik von unten nach oben“ - Fisch als Landtagslistenkandidat

Plattling. Andrea Einhellig und Markus Mühlbauer sind die Direktkandidaten der Freien Wähler für die kommenden Wahlen des Land- und Bezirkstags. Hinter ihnen steht der Kreisverband, bei dessen Aufstellungsversammlung sie einstimmig nominiert worden sind. Mit so vielen Teilnehmern hatte man wohl kaum gerechnet – der geteilte Saal im Hotel „Zur Isar“ platzte aus allen Nähten. Lautstark musste Stefan Achatz, Vorsitzender des Kreisverbandes der Freien Wähler Deggendorf, auf sich aufmerksam machen, als er mit 20-minütiger Verspätung mit der Begrüßung beginnen konnte.
Bezirksvorsitzender Ludwig Waas brachte in seinem Grußwort die Philosophie der Vereinigung auf den Punkt: „Wir machen Politik von unten nach oben, sind nah am Wähler und hören, was die Bürger zu sagen haben.“ Man wolle nach zahlreichen politischen Erfolgen, „dass dies so bleibt“. Dazu werde man ein kleines Wahlprogramm für Niederbayern aufstellen, um die Engagierten vor Ort zu unterstützen. „Dabei kleben wir uns beim Thema Naturschutz aber nicht an die Straße – wir sind die Praktiker vor Ort, wenn es um Energiepolitik und Naturschutz geht.“ Viele Themen zur Infrastruktur müssten verstärkt in den Kommunen und nicht von Großkonzernen entschieden werden. Auch die Energiewende könne nur mit den Menschen vor Ort gelingen. „Wir treten bei der Wahl gegen niemanden an, sondern für unsere Bürger, Orte und Städte.“
Stephanie Steininger, Vorsitzende der Jungen Freien Wähler Deggendorf, warb dafür, dass die Freien Wähler in den Kommunen gezielt Leute für die Gruppierung gewinnen sollten, da nur wenige Engagierte aktiv seien und diese aus Altersgründen irgendwann nicht mehr weitermachen könnten. „Das wäre auch mir ein großes Anliegen“, bestätigte Achatz und rief ebenfalls dazu auf, Kontakt zu möglichen Mitgliedern zu suchen.
Die Wahlleitung übernahm Bezirksrat Heinrich Schmidt, der sich als Mischung aus unterhaltsamen Moderator und strengem Wächter der Regularien entpuppte. Als Landtagsdirektkandidatin für den Landkreis Deggendorf wurde Andrea Einhellig nominiert. Es seien noch nicht genügend Freie Wähler im Gremium, stellte sie fest. „Wir sind der Gegenpol zur CSU und sehen vieles aus Bürgersicht“, erklärte sie. Sie selbst belasse es nicht beim Reden, sondern versuche anzutreiben, stellte die Hengersberg-erin fest, was Bürgermeister Christian Mayer zur Freude aller mit einem etwas gequältem „Ja“ bestätigte.
Die anschließende Abstimmung gab Einhellig recht, dort hieß es: einhellige Meinung zu Einhellig, alle Wahlberechtigten votierten für sie. Sie ist somit die erste Frau in dieser Position. Zum Listenkandidaten für den Landtag wurde Stefan Fisch aus Plattling bestimmt. Er meinte, dass in Bayern in letzter Zeit Vieles nicht mehr stimme. Auch beim Vorhaben, gleichwertige Lebensbedingungen in der Stadt und auf dem Land zu schaffen, sei man vom Weg abgekommen. „Man darf aber dem Bürger nicht Angst machen, sondern man muss ihn mitnehmen.“
Prädestiniert für die Arbeit im Bezirk ist Markus Mühlbauer. Der Rettungsdienstleiter aus Deggendorf ist überzeugt, dass er mitbringt, was man dafür braucht. „Ich kümmere mich um soziale Themen, Gesundheit und ältere Menschen – gerade für letztere muss man sich einsetzen, damit auch diese Menschen eine Stimme haben.“ Das Gesundheitswesen gehe den Bach runter. „Dabei ist die Gesundheit unser höchstes Gut.“
Zum Bezirkstagslistenkandidaten wurde Stefan Achatz gewählt. „Ich bin überzeugt, dass wir mit Markus Mühlbauer einen sehr guten Kandidaten haben“, stellte er fest. Die Welt lebe von Menschen, die mehr täten als ihre Pflicht. Gemeinsam habe man schon beim Bayerischen Roten Kreuz gearbeitet, nun wolle er ihn bei der Wahl unterstützen. „Wir setzen uns für die Menschen ein, setzt euch auch für eure Kandidaten ein.“ Dazu rief auch Schmidt auf: „Wir werden alle Kandidaten so gut wie möglich unterstützen – man braucht eine Mannschaft, die mitwirkt.“

(PNP vom 25.11.2022)